Beim diesjährigen Projektwettbewerb „Gut für Schulen“ der Sparkasse Siegen nahmen 15 weiterführende Schulen teil. Am 1. Dezember 2017 erfolgte im pädagogischen Zentrums des Siegener Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums die Preisübergabe. Insgesamt wurden 27000 Euro Preisgeld in vier Kategorien ausgelobt. Für ihr neues Schulprojekt „AUF AUGENHÖHE – nachhaltig voneinander handeln lernen“ wurde das Gymnasium Netphen gemeinsam mit der Geschwister-Scholl-Schule (Geisweid) mit dem Höchstpreis in Platin ausgezeichnet.
Das Projekt „AUF AUGENHÖHE – Nachhaltig voneinander handeln lernen“ ist die Fortsetzung und Erweiterung des Projektes „MACH DIR DEIN BILD AUF AUGENHÖHE“. „Mach dir dein Bild auf Augenhöhe“ wurde an der Realschule Am Kreuzberg im März 2015 durch die Initiative der Künstlerin Marie Köhler als Projektautorin von „Mach Dir ein Bild“) ins „Leben gerufen“.
Während der letzten 2 Jahre der Realschule Am Kreuzberg durften die Schülerinnen und Schüler der RAK in der Schulgemeinschaft des Gymnasiums Netphen lernen. Zwischen beiden Schulen entwickelte sich eine kooperative Zusammenarbeit. Ohne die Unterstützung des Gymnasiums wäre das Abschlussprojekt – das Theaterspiel „BENEFIZ – auf Augenhöhe“ nicht umsetzbar gewesen. Gleichzeitig wuchs der Wunsch, das Projekt am Gymnasium fortzusetzen. Gemeinsam mit der Root Foundationwurde nach einer Möglichkeit zum Erhalt des erfolgreichen Projektes gesucht. Das Gymnasium Netphen ist nun offizielle Partnerschule der Root Foundation in Kigali/Ruanda unter der Kooperationsleitung der Biologie-Lehrerin Ursula Wussow.
Bis jetzt war das Projekt entsprechend des Ansatzes von Marie Köhler ein reines Kunstprojekt. Das Gymnasium Netphen sieht sich dieser Grundidee verpflichtet. Es ist bereits ein „Sketching- Workshop“ unter der Leitung von Sebastian Kolb (Theaterpädagoge) geplant. Am Gymnasium Netphen wurde nun entsprechend des Leitziels „Leben lernen“ das reine Kunstprojekt um eine zweite Facette erweitert:
Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Netphen versuchen sich gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen der Root Foundation gesellschaftlichen und ökologischen Problemen zu stellen, um im gemeinsamen Dialog nach Lösungen zu suchen und voneinander zu lernen. In den letzten 60 Jahren hat der Mensch stärker Einfluss auf die Umwelt genommen als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Die Menschheit muss sich gleich mehreren ökologischen Herausforderungen stellen. Das Plastikproblem steht exemplarisch für globale Umweltprobleme, die gemeinsames Handeln erfordern. Vorgeschlagen wurde das „Plastikproblem“ als gemeinsames Umweltprojekt vom Gymnasium Netphen, da ein Konzept bereits existiert und mit Erfolg umgesetzt werden konnte. Die Root Foundation unterstützte diese Idee, da gerade aus Ruanda von den Kindern und Jugendlichen aufgrund ihrer Erfahrungswelt konstruktive Beiträge geleistet werden können. So verfolgt Ruanda bereits seit 2004 ein politisches Konzept, um die Entstehung von Plastikmüll zu reduzieren! „Im ostafrikanischen Ruanda herrscht ein strenges Plastikverbot. Die Hauptstadt Kigali gilt mittlerweile als eine der saubersten Städte in ganz Afrika“. (https://www.sein.de/news/2017/01/plastikverbot-in-ruanda/) Damit ist gerade dieses Thema geeignet für einen Austausch auf Augenhöhe, bei dem die Schülerinnen und Schüler von den Jugendlichen aus Ruanda lernen können. Am der erstmaligen Umsetzung des neuen Konzept-Ansatzes haben alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 teilgenommen. Aktuell erarbeiten die Newcomer des Gymnasiums ein Konzept, um ihr erworbenes Wissen in Handlung umzusetzen. In einem ersten Schritt werden alle drei Eingangsklassen ihren Plastikmüll sortieren und sortengerecht entsorgen. Vielleicht lassen sich auch weitere Klassen überzeugen!
Wussow