„Bevor man sich mit Babys oder Kindern beschäftigt, ist es wichtig, sich an die eigene Kindheit zu erinnern.” Mit dieser Überzeugung hatte die Ausbildung zum „Babysitter-Führerschein“ begonnen, die jetzt insgesamt 16 Schülerinnen des Gymnasiums Netphen abschließen konnten. Aus den Händen von Netphens Bürgermeister Paul Wagner und Schulleiter Eckhard Göbel konnten die jungen Fachkräfte jetzt ihre Zertifikate im Rahmen einer Feierstunde im Forum des Gymnasiums entgegennehmen.
Zu den Inhalten des „Babysitter-Führerscheins“ zählen neben einem Blick auf die rechtlichen Grundlagen auch das Wissen über die Stufen der kindlichen Entwicklung, Themen wie Säuglingspflege und Ernährung, aber auch der Bereich der Unfallvermeidung sowie eine spezielle und eigens zertifizierte Ausbildung zur Durchführung von Notfallmaßnahmen und Erster Hilfe am Kind. Ausgerüstet mit einer Checkliste zu den Fragen, die ein Babysitter oder eine Babysitterin vor dem ersten Einsatz unbedingt mit den Eltern klären sollte, sind die Jugendlichen nun bestens für ihre Aufgabe gewappnet.
Bei diesem im Rahmen des besonderen Leben.Lernen.-Bandes der Schule initiierten und von Pädagogik- und Biologiefachlehrerinnen der Schule begleiteten Projekt gewinnen alle Beteiligten. Das machten sowohl Paul Wagener als auch Eckhard Göbel deutlich. Die Schülerinnen und Schüler, die den Kurs erfolgreich abgeschlossen haben, sammeln Erfahrungen und Sicherheit im alltäglichen Umgang mit großen und kleinen Menschen und stärken damit ihre sozialen Kompetenzen. Durch die enge Kooperation mit der Stadt Netphen, die die Ausbildung als gemeinsames Projekt unterstützt hat, und die über ihr Portal die jungen Babysitter zukünftig auch vermitteln wird, wachsen Stadt und Gymnasium sowie dessen Schülerinnen und Schüler noch ein Stück weiter zusammen. Beides geschieht vor dem Hintergrund des pädagogischen Konzeptes der Schule, das sich im Schulmotto Leben.Lernen. widerspiegelt.
Dabei geht der Nutzen sogar noch weiter: Für Eltern bietet die Babysitterbörse als Angebot des städtischen Familienservices zukünftig eine seriöse Anlaufstelle für die Vermittlung qualifizierter Kräfte und für die Jugendlichen können ihre Erfahrungen auch bei späteren Bewerbungen, z.B. um Praktikums- oder Ausbildungsplätze, aber auch um Studienplätze vorteilhaft sein. Wird nach der Schule eine Tätigkeit als Au-Pair angestrebt, sind praktische Erfahrungen in der Kinderbetreuung nicht nur erwünscht, sondern häufig sogar vorausgesetzt. Und auch die Schule profitiert, wenn z.B. künftig bei Elternsprechtagen oder Tagen der offenen Tür ein fester Betreuungsraum für kleinere Kinder eingerichtet werden kann.Allerdings – da waren sich bei der Zertifikatsverleihung alle einig – wäre es toll, wenn sich im nächsten Durchgang auch ein paar Jungen diese Qualifikation erarbeiten würden.